55. Immobilien-Fachseminar 2024 der Deutschen Immobilienakademie ( DIA ) an der Universität Freiburg

Am 21. + 22. März 2024 fand bereits das 55. Immobilien – Fachseminar an der DIA ( Deutsche Immobilienakademie an der Universität Freiburg ) in Freiburg statt, an dem auch Tobias Brenner, Geschäftsführer der brenner IMMOBILIEN GmbH und Inhaber der brenner IMMOWERT teil genommen hat.

Die Fachveranstaltung wurde von Alumni-Immo Freiburg organisiert, etwa 80 Kollegen waren vor Ort, weitere 150 nahmen mittels Video-Konferenz teil.

Durch das Programm führten Hugo Sprenker, Vorsitzender des Alumni-Immo Freiburg, sowie Peter Graf, Geschäftsführer der Deutschen Immobilien Akademie ( DIA ).

Über nachfolgende Inhalte wurden an den beiden Tagen referiert:

Haftung für fehlerhafte Gutachten – Grundlagen und Vermeidungsstrategien

Referent: Dr. Oliver Kontusch
Vorsitzender Richter am Landgericht sowie hauptamtlicher Leiter der Referendarabteilung des Landgerichts Heilbronn und Prüfer im 1. und 2. Staatsexamen Baden-Württemberg, Heilbronn

Angesichts der oftmals multidimensionalen und komplexen Aufgabenstellungen in der Verkehrswertermittlung kann es zu falschen Ableitungen und somit fehlerhaften Gutachten kommen. Dr. Oliver Kontusch widmet sich im Vortrag schwerpunktmäßig den haftungsrechtlichen Folgen, sowohl für Gerichts- als auch für Privatgutachten, und benennt Wege, eventuelle Risiken, haftbar gemacht zu werden, möglichst zu verringern.

Perspektive der Immobilienwirtschaft 2024 – Marktentwicklung und politische Herausforderungen

Referent: Dirk Wohltorf
Präsident des Immobilienverbandes Deutschland (IVD), Berlin

Nach vielen Jahren der Verkäufermärkte haben sich im Zuge der rapide gestiegenen Zinsen, der zunehmenden Baukosten, der unverdrossen weiter wuchernden gesetzlichen Anforderungen und des aus dieser Gemengelage entstehenden Vertrauensverlustes der Bauherren und Käufer die Vorzeichen komplett gedreht: Die Preise sinken, die Transaktionszahlen fallen, die Mieten steigen und damit auch die politischen Ambitionen, die Regulatorik immer mehr zu verschärfen. IVD-Präsident Dirk Wohltorf schildert in seinem Vortrag die aktuellen Entwicklungen der Regional- und Teilmärkte und gibt einen Einblick in das politische Berlin und Brüssel, wo die Brisanz der Lage häufig noch immer verkannt wird.

Liegenschafts-, Erbbaurechts und Nießbrauchrechtszinssatz … die Blackbox der Wertermittlung

Referent: Stephan Zehnter
Vermögensmanager (DIA), von der IHK für München und Oberbayern öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken sowie Mieten und Pachten, Münchener Sachverständigenbüro für Miet- und Immobilienbewertungen, München und Zorneding

Nicht nur, aber ganz besonders in der aktuellen Marktsituation besteht die Schwierigkeit, Kapitalisierungszinssätze für Grundstücke und Rechte zu bestimmen. Fehlende Transparenz und Nachvollziehbarkeit der abgeleiteten Zinssätze und fehlende bzw. unzureichende Datenableitungen zwingen Akteure zu subjektiven Einschätzungen. Die Blackbox der Wertermittlung kann zu Fehleinschätzungen, Unsicherheiten und letztendlich zu Streitigkeiten führen, insbesondere bei steuerlichen oder erbrechtlichen Fragen. Der Vortrag bietet einen anschaulichen Überblick der Problematik.

Grunderwerbsteuer quo vadis

Referent: Dr. Thomas Sanna
Rechtsanwalt, Steuerberater, Fachanwalt für Steuerrecht, Partner bei Sonntag & Partner, Augsburg/München

Wenn im Einkauf der Gewinn liegt, dann stellt die Grunderwerbsteuer bei Tarifen i.H.v. bis zu 6,5% einen besonderen Faktor für die Rentabilität jeder Immobilieninvestition dar. Obwohl die in 2021 erfolgte Reform des Grunderwerbsteuerrechts mit dem Ziel der Verhinderung bzw. Erschwerung von Share Deals noch nicht verdaut ist, bringt das Personengesellschaftsmodernisierungsgesetz bereits neues Ungemach. Sogar ein doppelter Anfall von Grunderwerbsteuer bei ein und derselben Transaktion kann harte Realität werden. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass die Zeit alle Wunden heilt, da sich bereits mit dem „Modernisierungsmodell“ ein kompletter Umbruch des bekannten Grunderwerbsteuergesetzes abzeichnet. Im Vortrag werden typische Konstellationen und Fallstricke aufgezeigt sowie praxisrelevante Lösungsstrategien vorgestellt.

Sozialer Wohnungsbau als Asset-Klasse

Referent: Prof. Dr. Claus Lehner
Professur für Asset Management und digitale Immobilienökonomie am Center for Real Estate Studies (CRES) / Steinbeis Hochschule, Vorsitzender der Geschäftsführung beim Wohnungs- und Immobilienunternehmen Dawonia, München

Wenn im Einkauf der Gewinn liegt, dann stellt die Grunderwerbsteuer bei Tarifen i.H.v. bis zu 6,5% einen besonderen Faktor für die Rentabilität jeder Immobilieninvestition dar. Obwohl die in 2021 erfolgte Reform des Grunderwerbsteuerrechts mit dem Ziel der Verhinderung bzw. Erschwerung von Share Deals noch nicht verdaut ist, bringt das Personengesellschaftsmodernisierungsgesetz bereits neues Ungemach. Sogar ein doppelter Anfall von Grunderwerbsteuer bei ein und derselben Transaktion kann harte Realität werden. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass die Zeit alle Wunden heilt, da sich bereits mit dem „Modernisierungsmodell“ ein kompletter Umbruch des bekannten Grunderwerbsteuergesetzes abzeichnet. Im Vortrag werden typische Konstellationen und Fallstricke aufgezeigt sowie praxisrelevante Lösungsstrategien vorgestellt.

Künstliche Intelligenz: Anwendungsmöglichkeiten und Nutzen für Immobilienmakler, -verwalter und -sachverständige

Referent: Prof. Dr. Marco Wölfle
Professor für Finanz- und Immobilienwirtschaft an der Steinbeis-Hochschule, Wissenschaftliche Leitung des CRES und Studienleitung der Deutschen Immobilien-Akademie (DIA) an der Universität Freiburg

Paradox an der Diskussion über ChatGPT und andere KI-Techniken ist möglicherweise, dass der Schwerpunkt sich mit Chancen, Risiken und Möglichkeiten beschäftigt. Für alle Beteiligten in der Immobilienbrache ist aber neben der allgemeinen Entwicklung wichtig, welche Mehrwerte entstehen, welche Einsatzfelder und Zeitersparnis sich auftun und vor allem, wann eine Anwendung sinnvoll ist. Im diesem Vortrag werden Möglichkeiten handlungsorientiert vorgestellt. Gleichzeitig gilt es auch, deren Nutzen und Situationen abzuwägen, in denen KI nicht eingesetzt werden sollte. Wichtig ist aber auch: KI ist im Moment nur so gut, wie die Anfrage und Bedienung der Nutzenden. Dies wird im Vortrag auch gezeigt. Und noch ein Hinweis: Dieser Text wurde nicht mit KI erstellt.

Bestandsaufnahme von Gebäuden inkl. Zustandsbewertung per Mausklick: Utopie oder Wirklichkeit?

Referent: Dr. Hendrik Seibel
Co-Founder / Geschäftsführer der PLAN4 Software GmbH, Freiburg

Aktuelle Apps versprechen eine einfache und nachvollziehbare Fotodokumentation. Checklisten, die eine systematische Bewertung der Bauteile unterstützen oder Softwareprogramme, die die Vermessung des Gebäudes automatisieren, bieten erhebliche Arbeitserleichterungen im Alltag. Diese digitalen Hilfsmittel können die Bestandsaufnahme von Gebäuden rationalisieren, die Qualität der Daten erhöhen und die Kommunikation zwischen den Beteiligten vereinfachen. Dr. Hendrik Seibel analysiert das Angebot und hinterfragt selbstkritisch den Nutzen spezialisierter Apps und Programme.

Nachnutzung von Innenstadt-Immobilien – Chancen, Stolpersteine und rechtliche Herausforderungen

Referent: Hanna Denecke
Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung des Stadtplanungsamtes der Stadt Freiburg

Als historisch gewachsene Mitte des öffentlichen Lebens, als Ort des Handels, der Arbeit, des Wohnens, der Verwaltung sowie der Kultur unterliegt die Innenstadt seit jeher einem laufenden Funktions- und Strukturwandel. Dabei ist die Entwicklung der Innenstadt eine zentrale Aufgabe, da das Zentrum immer eine bedeutende Rolle für die gesamte Stadt einnimmt. Ihre Entwicklung ist demnach eine sehr komplexe Aufgabe, die nur gemeinschaftlich gelingen kann. Im Vortrag werden Chancen und Herausforderungen sowie mögliche Stolpersteine betrachtet.

Fazit:

Das breite Spektrum der Themen, die in diesem immobilienspezifischen Fachseminar behandelt wurden, spiegeln die Vielfalt und Komplexität der Immobilienbranche wider. Von der Haftung für fehlerhafte Gutachten bis hin zur Zukunftsperspektive der Immobilienwirtschaft im Jahr 2024 wurden relevante Aspekte beleuchtet.

Die Herausforderungen und Chancen, die sich für die Branche ergeben, wurden sorgfältig analysiert. Dabei wurden sowohl die aktuellen Marktentwicklungen als auch die politischen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Blackbox der Wertermittlung gelegt, um die Komplexität dieses Prozesses zu verstehen und mögliche Risiken zu minimieren.

Die Diskussion über die Grunderwerbsteuer und die Perspektive des sozialen Wohnungsbaus als Asset-Klasse verdeutlichte die Bedeutung von politischen Entscheidungen für die Immobilienbranche. Gleichzeitig wurden innovative Ansätze wie die Anwendung künstlicher Intelligenz diskutiert, um Effizienz und Qualität in der Immobilienverwaltung und -bewertung zu steigern.

Die Frage nach der Bestandsaufnahme von Gebäuden per Mausklick verdeutlichte den Wunsch nach technologischen Fortschritten und Effizienzsteigerungen in der Branche. Gleichzeitig wurden auch die rechtlichen und praktischen Herausforderungen bei der Nachnutzung von Innenstadt-Immobilien beleuchtet.

Insgesamt bot das 55. Immobilien – Fachseminar in Freiburg wieder wertvolle Einblicke und Anregungen für Immobilienprofis, um sich den Herausforderungen der Branche zu stellen und innovative Lösungen zu entwickeln. Es bleibt zu hoffen, dass die Diskussionen und Analysen in diesem Seminar dazu beitragen, die Immobilienwirtschaft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

 
 
Ich freue mich auf die 31. Freiburger Immobilientage 2024, vom 24. – 25. Oktober 2024, wenn es wieder heißt:
 

„Immobilienwirtschaft im Gespräch“

 

 
 
 
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