(pb). Das deutsche Ausbildungssystem schneidet im internationalen Vergleich sehr gut ab.
Der deutsche Arbeitsmarkt sieht laut einer aktuellen Studie der Unternehmerisberatung McKinsey für junge Menschen im internationalen Bereich sehr gut aus: Die Arbeitslosenquote unter Jugendlichen liegt bei unter zehn Prozent und damit um die Hälfte niedriger als im OECD-Schnitt von circa 19 Prozent. Als wesentlicher Erfolgsfaktor wird dabei von Experten stets das deutsche duale System der Berufsausbildung genannt, das die deutschen Berufsanfänger besser auf den Eintritt in die Arbeitswelt vorbereitet.
Die Studie belegt die Vorteile dieses Systems: Berufseinsteiger finden schneller als ihre Altersgenossen in allen anderen betrachteten Ländern eine dauerhafte Arbeit: 70 Prozent der befragten jungen Berufstätigen in Deutschland hatten spätestens drei Monate nach der Ausbildung einen Anstellungsvertrag in der Tasche. Diese Werte liegen deutlich über dem Mittelwert der analysierten Länder (54 Prozent).
Im internationalen Bereich spielen auch die Kosten einer Berufsausbildung eine weitaus geringere Rolle als in anderen Ländern. In Deutschland geben nur 17 Prozent der befragten Jugendlichen an, wegen fehlender finanzieller Mittel keine weiterführenden Bildungsabschlüsse anzustreben. Im internationalen Durchschnitt beträgt dieser Wert 31 Prozent.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung „on thejob“ wird in allen Ländern als bessere Vorbereitung auf das Berufsleben gesehen als ein akademischer Abschluss (69 Prozent zu 31 Prozent). Zugleich wird aber das Hochschulstudium höher angesehen als eine berufliche Ausbildung (64 Prozent zu 36 Prozent). Auffallend dabei: Deutschland ist das einzige Land, in dem sich die Anerkennung und Wertschätzung von Hochschulabschlüssen (51 Prozent Präferenz) und beruflicher Ausbildung (49 Prozent Präferenz) etwa die Waage halten. Trotz des relativ guten Abschneidens zeigt die Studie nach Ansicht von McKinsey-Experten auch Schwächen des deutschen Ausbildungssystems. Die Frage, ob Berufseinsteiger gut für den Einstieg in das Arbeitsleben Vorbereitet sind, beantworten nur 43 Prozent der Arbeitgeber positiv. Dieser Wert liegt im internationalen Vergleich trotz intensiver Einbindung der Arbeitgeber in die berufliche Ausbildung nur im Mittelfeld.
Quelle: Wochenzeitung