… trotzdem will jeder Dritte das Büro nicht vor der Nase
Morgens, wenn sich manche noch mal gemütlich im Bett umdrehen können, sind die Pendler schon unterwegs. Sie drängen in überfüllte Züge, reihen sich mit ihrem Auto in zäh fließenden Verkehr oder gar Stau ein und sorgen für verstopfte Straßen. Frust macht sich breit. Der Blick auf die Uhr wird von Minute zu Minute hektischer. Komme ich noch pünktlich in die Arbeit? So ist folgendes Ergebnis aus der Urbanisierungsstudie 2012 wenig überraschend: Jeden Zweiten belastet das Pendeln. Es bedeutet nicht nur zusätzlichen Alltagsstress, sondern kann richtig auf die Nerven gehen.
Trotz der Strapazen fahren zwei Drittel der Deutschen jeden Morgen bis zu 50 Kilometer, um zur Arbeit zu kommen – und abends wieder zurück. Warum tun sie sich das an? Warum verkürzen sie durch einen Umzug nicht den Fahrweg?
Ganz einfach: Für sie zählt das Motto „Dahoam is Dahoam“. Die Heimat, die Nähe zu Verwandten und Freunden möchten Pendler auf keinen Fall missen und für den Job aufgeben. Für 61 Prozent der Befragten ist das der Hauptgrund lange Strecken in Kauf zu nehmen. Nur die Liebe zählt, gilt für 44 Prozent. Für sie ist die Nähe zum Partner wichtiger, als die Nähe zum Schreibtisch. Auch finanzielle Gründe bringen fast jeden zweiten Pendler dazu, sich täglich in Blechkolonnen einzureihen. Manche haben sowieso einen Firmenwagen und müssen sich deshalb keinen Kopf machen, andere können die hohen Benzinpreise durch die niedrigeren Miet- und Lebenshaltungskosten in ländlicheren Gegenden weitgehend ausgleichen. Außerdem bevorzugen Pendler, entsprechend der Devise „Aus den Augen, aus dem Sinn“, eine räumliche Trennung zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Sie hoffen bereits auf dem abendlichen Heimweg den Kopf frei zu bekommen und Bürothemen nicht mit in den Feierabend tragen zu müssen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich: es funktioniert!
Quelle: Immowelt